Entwicklung und Förderung der Sprachfähigkeit von Hauptschülerinnen und Hauptschülern.
Projekt - Fak. 2 - Institut für Sprache & Literatur - Deutsch mit Sprecherziehung
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Ausgehend davon, dass bisherige Verfahren, Deutschunterricht als relativ isolierte Vermittlung von Teilfähigkeiten in überwiegend frontalen Unterrichtsformen unter den heutigen Bedingungen von Hauptschulen nicht mehr zu angemessenen und ausreichenden Erfolgen bei der Ausbildung von Sprachfähigkeit führt, war es das Ziel dieses Kooperationsprojektes, gemeinsam alternative didaktische Konzepte zu entwickeln und auszuprobieren.

Ausgangslage war, dass Lernen ein individueller Prozess ist, und sich nur als indivi¬dualisierte Lernbegleitung vollziehen kann, orientiert an den Interessen und bereits vorhandenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, war es Aufgabe des Forschungsprojektes, eine Konzeption für den Deutschunterricht zu entwickeln und unter wissenschaftlicher Begleitung zu erproben, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, entsprechend ihrer vorhandenen Kompetenzen, ihres persönlichen Lernbedarfs und ihrer Interessen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten weiter auszubauen.

Da hierbei der Qualifikation der Lehrperson enorme Bedeutung zukommt, war es ein weiteres wichtiges Ziel des Forschungsprojektes die Vorschläge so zu entwickeln, dass diese Konzeption in allen drei Phasen im Rahmen der Lehrer(aus)bildung umgesetzt werden kann. Im Hinblick hierauf sah das Konzept vor, fachwissenschaftliche, fachdidaktische und schul¬praktische Komponenten systematisch miteinander zu verknüpfen, um den Anforderungen an den Lehrerberuf, insbesondere im Hinblick auf die Qualität von Unterricht, gerecht zu wer¬den. Berücksichtigt wurden dabei sehr intensiv auch die zweite Phase der Lehrerbildung, der Vorberei¬tungsdienst sowie das lebenslange Lernen im Beruf nach Eintritt in den Schuldienst.
Umgesetzt wurde dies durch gezielte Fortbildungsangebote für Lehrpersonen und Referendare die am Projekt beteiligt waren, zu den von ihnen ausgewählten fachdidaktischen Themen.
Eine weitere Verzahnung von Theorie und Praxis konnte dadurch erreicht werden, dass Hauptsemi¬naren (Fachwissenschaft, Fachdidaktik) im Fach Deutsch an der Hochschule an den Deutschunterricht der Projekt¬schulen eingebunden wurden. So konnte beispielsweise im Rahmen von Seminaren zur Beurteilung und Bewertung von Schülertexten auf Textproduktionen aus den Projektklassen zurückgegriffen werden. Die Studierenden erhielten „druckfrische“, authentische Schülertexte, die sie beur¬teilen, bewerten und mit einer Verbalbeurteilung versehen konnten. Im Hauptseminar entwickelten dann die Studierenden individuelle Überarbeitungsvorschläge für die Schülerinnen und Schüler.

Das Projekt hat es sich insgesamt zum Ziel gesetzt, nicht nur die Sprachhandlungsfähigkeit der beteiligten Schülerinnen und Schüler auf breiter Ebene zu fördern und weiter zu entwickeln, sondern darüber hinaus Referendarinnen und Referendare sowie Lehrpersonen und Mentoren bei der Lernbegleitung ihrer Schülerinnen und Schüler zu unterstützen durch regel¬mäßige Unterrichtsbesuche, Gespräche, gemeinsame Workshops, Vorträge und durch die Einbindung des Unterrichts in Seminare der Hochschule.

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Ergebnis:Ergebnisse des Projektes:

1. Auf der Ebene der Schülerinnen und Schüler:
Die Analyse des Lernentwicklungsstands zeigte bei den begleiteten Schülergruppen klare Zuwächse im Bereich der mündlichen und schriftlichen Sprachfähigkeiten. Deutlich sichtbar waren auch die Weiterentwicklung der Methodenkompetenz der Schülerinnen und Schüler sowie eine ausgeprägte Flexibilität im Umgang mit unterschiedlichen Lehrpersonen.

2. Auf der Ebene der Referendarinnen und Referendare:
Eine frühzeitige Fokussierung auf eine konkrete Aufgabe im Rahmen der Ausbildung schärfte die Zielklarheit und forderte/förderte den Blick auf die Lernausgangslage der Schüler und den individuellen Lernbedarf. Insgesamt wurde durch das Neue Unterrichtskonzept die Planung, Entwicklung und Reflexion von Unterricht zielorientierter gestaltet und führte zu sichtbar höheren Lernerfolgen bei den Schülern.

3. Auf der Ebene der Lehrpersonen und der Studierenden:
Durch die Einbindung der Hauptseminare an der Hochschule in das gesamte Unterrichtsgeschehen sowie durch die eigens für dieses Forschungsprojekt konzipierten Lehrerfortbildungs-Module, Workshops und Vortragsreihen, konnten zum einen Lehrpersonen systematisch ihr Fachwissen auffrischen und die Studierenden hatten die Möglichkeit, ihr gerade erworbenes Fachwissen in der Praxis gezielt und authentisch auf die Probe zu stellen.

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Projektdauer:21.04.2004 bis 21.07.2009
Projektbeteiligte:
Prof. Dr.  Merz-Grötsch, Jasmin (Leitung) [Profil]

Tanja Blickle
Bernd Kinzl

In Zusammenarbeit mit:Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Nürtingen)
Herr Siegfried Henzler (leitender Direktor des Seminars)
Frau Lisa Reelsen (Fachleiterin)
Herr Hans-Jürgen Wagener (Seminarschulrat)

Beteiligte Schulen

Schulleitung: Rektor G. Fehmer
Schulleitung: Rektorin S. Schmidt-Steinhöfel
Schulleitung: Herr Kienzle
Schulleitung: B. Tigges – von –Seelen
Schulleitung: Rektor M. Thiedemann, Konrektorin Helga Wolz
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Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Prof. Dr. Jasmin Merz-Grötsch am 21.10.2010
Zuletzt geändert von Stefanie Fächner am 10.03.2015
    
Projekt-ID:124