Fremd- und Selbstverortungen – Afrikanismus und Postkolonialismus in deutscher, französischer und kenianischer Reiseführerliteratur über das Kenia des 21. Jahrhunderts sowie in individuellen touristischen Erfahrungsberichten
Dissertation - Fak. 1 - Institut für Humanwissenschaften - Philosophie
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Die wechselseitig erzeugten Konstruktionen des Fremden und Eigenen beruhen auf bestimmten gesellschaftlich geprägten Denkmustern, die im touristischen Feld verfestigt, aber auch aufgebrochen werden können. Diese genormten Blicke, welche von Reisenden als „toll“ angesehen werden, spiegeln sich auch in touristischen Medien wider und können aus literaturwissenschaftlich-kulturwissenschaftlicher Perspektive analysiert werden. Das Korpus der Untersuchung besteht aus deutschen, französischen und kenianischen Reiseführern über das Kenia des 21. Jahrhunderts, ergänzt durch individuelle touristische Erfahrungsberichte. Ziel der Arbeit war es, unterschwellig klischeehafte Darstelllungen von Kenia und seiner einheimischen Bevölkerung sichtbar zu machen; subjektive Erfahrungen, Erinnerungen und Sehnsüchte von Keniareisenden herauszuarbeiten.
[kürzen]
Ergebnis:Reiseführer präsentierten das Land, die einheimische Bevölkerung und touristische Interessen als ein Ensemble. Diese Darstellungen speisten sich jedoch, unabhängig von der Herkunft der Verfasser_innen von Reiseführern, aus rassistischen und kolonialen Diskursen. Auch hat die Analyse dieser Reiseführer ergeben, dass Unterschiede hinsichtlich sprachlicher und bildlicher Repräsentationen Kenias bestanden. In individuellen touristischen Erfahrungsberichten hingegen waren Erfahrungen und Erinnerungen individuell, vielfältig und z. T. widersprüchlich und die Gefühle der Reisenden changierten zwischen „sehr positiv“ bis „sehr negativ“. Zusammenfassend konnte festgestellt werden, dass es kritisch und unkritisch spezifische Darstellungsweisen von Kenia gab. Trotz kritischer Darstellung des geläufigen Blicks auf Kenia existierten weiterhin kolonial-rassistische Diskurse und eurozentrische Blicke auf Afrika. Allerdings wurden einige relativiert oder revidiert. So zeigte das verwendete Vokabular in untersuchten Reiseführern und in touristischen Erfahrungsberichten, dass Kenia und seine Einheimischen zum Beispiel nie eindeutig als „gut“ oder „schlecht“ beschrieben wurden. Sie wurden mal „bewundert“, mal „verabscheut“.
[kürzen]
Projektdauer:15.01.2014 bis 19.07.2017
Projektbeteiligte:
Dr. IBRAHIMA ISSAKA, ABDOUL-KAWIHI (Betreuung) [Profil]


Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Dr. ABDOUL-KAWIHI IBRAHIMA ISSAKA am 21.07.2017
Zuletzt geändert von Dr. ABDOUL-KAWIHI IBRAHIMA ISSAKA am 25.07.2017
    
Projekt-ID:260