Effekte eines mittelfristigen Trainingskonzepts unter partiell entleerten Glykogenspeichern auf Parameter der Gesundheit und Leistungsfähigkeit bei Ausdauerathleten (Train Low)
Projekt - Fak. 1 - Institut für Gesundheitswissenschaften - Ernährung, Konsum und Mode
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Eine sportgerechte Ernährung, insbesondere die Bedarfsdeckung von Nährstoffen ist für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Athleten essenziell (Rodriguez, 2009; Maughan 2012). Neuere Forschungsansätze legen zudem die Bedeutung einer auf das jeweilige Training abgestimmten Nährstoffverfügbarkeit auf die Trainingsadaptation dar (Hargreaves, 2002; Hawley, 2010; Hawley, 2011).

Die Kohlenhydratverfügbarkeit insbesondere aus endogenen Speichern (Glykogenspeicher) beeinflusst beispielsweise zelluläre Adaptationen auf Trainingsreize in Ausdauersportarten. Mehrere Studien zeigen, dass bei Ausdauertraining unter partiell entleerten Glykogenspeichern die Trainingsadaptation bezogen auf den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel sowie die mitochondriale Biogenese deutlich stärker ist als nach identischen Trainingsinhalten bei adäquat gefüllten Glykogenspeichern (Hansen, 2005; Yeo, 2008; Hulston, 2010; Hawley, 2011). Zudem konnte eine relevant verbesserte Leistungsentwicklung bei Ausdauerathleten, die jede zweite Trainingseinheit unter entleerten Glykogenspeichern trainiert hatten, verglichen mit Ausdauerathleten, die dieselben Trainingsinhalte mit gefüllten Glykogenspeichern absolvierten, gezeigt werden (Hansen, 2005; Yeo, 2008). Derartige Effekte wurden bereits nach sehr kurzer Intervention (3 Wochen bzw. 9 Trainingseinheiten mit partiell entleerten Glykogenspeichern) und bei bereits gut trainierten Athleten nachgewiesen (Yeo, 2008).

Die Modulation der Nährstoffverfügbarkeit während der Trainingseinheit hat demnach in Hinblick auf die Trainingsadaptation und Leistungsentwicklung von Ausdauerathleten ein Potenzial, das über die reine Bedarfsdeckung von Energie, Vitaminen oder Mineralstoffen hinausgeht. Dennoch ist bisher unklar, ob die o.g. positiven Effekte auf die Leistungsfähigkeit und Stoffwechseladaptationen bei längerer Interventionsdauer bzw. mehr Trainingseinheiten unter entleerten Glykogenspeichern bestehen bleiben, sich potenzieren oder möglicherweise negative Effekte (z.B. nachteilige Auswirkungen auf die Leistungsentwicklung, unerwünschte Effekte auf den Ernährungszustand oder die Infektanfälligkeit) auftreten. Um Empfehlungen zum Training mit entleerten Glykogenspeichern sowohl für Leistungs- als auch Gesundheitssportler geben zu können, ist es Ziel dieses Forschungsvorhabens, die noch unklaren Effekte von über einen längeren Zeitraum in den Trainingszyklus integrierten Train Low-Einheiten zu untersuchen.

Um diese Fragen zu beantworten, wollen wir mit Ausdauersportlern eine 3-monatige Trainings- und Ernährungsintervention durchführen. Alle Probanden nehmen an einer Ernährungsschulung teil. Die 3-monatige betreute Trainingsintervention besteht aus 4 Laufeinheiten pro Woche, davon sind 2 Intervalltrainingseinheiten (HIIT). Zu Beginn und am Ende der 3-monatigen Trainingsphase werden unterschiedliche Untersuchungen zur Beurteilung des Ernährungszustandes und der Leistungsfähigkeit der teilnehmenden Sportler durchgeführt.


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Projektdauer:01.05.2016 bis 30.04.2017
Projektbeteiligte:
Juniorprof. Dr. Carlsohn, Anja (Leitung) [Profil]

Raul De Souza Silveira

In Zusammenarbeit mit:Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Kompetenzzentrum Gesundheitsforderung
Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Raul de Souza Silveira am 31.08.2016
Zuletzt geändert von Nina Peltzer am 15.02.2023
    
Projekt-ID:252